Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Wissenschaftler unterstützen These umweltfreundliche Fliegens
Rickard Arvidsson, Anders Norde-
löf, Selma Brynolf von Göteborgs
Universität haben eine Studie am
Beispiel einer Pipistrel Velis durch-
geführt, die zum Ergebnis führte,
dass nach einem Viertel (nach
1.000 Betriebsstunden) der zu
erwartenden Lebensdauer dieses
ersten EASA-zugelassenen Flug-
zeugs die Klimabelastung sich
deutlich niedriger auswirkt als bei
einem Verbrenner gleichen Bau-
musters. Der gleiche Typ wird auch
mit einem Rotax-Motor hergestellt.
Nach rund einem Viertel der ge-
samt geschätzten Lebensdauer von
4.000 Betriebsstunden überholte
die Elektro-Variante bereits die fos-
sil betriebene Variante bezüglich
der geringeren Klimabelastung.
Rickard Arviddon, Projektleiter der
Studie: „Die wichtigste Erkenntnis
aus dieser Studie ist, dass kleine
Elektroflugzeuge deutlich geringere
Auswirkungen auf das Klima – bis
zu 60 Prozent weniger – und ande-
re Arten von Umweltauswirkungen
haben können als gleichwertige
Flugzeuge mit fossilen Brennstof-
fen. Der Schwerpunkt der Studie
bezieht sich auf die globale Erwär-
mung, der Ressourcenverknap-
pung, Feinstaub, der Versauerung
und der Ozonbildung.
www.chalmers.se
Heli-Unternehmen setzt verstärkt auf eSTOL-Flugzeuge
Flugzeuge mit verteilten Antrieben,
die Senkrechtstarteigenschaften
aufweisen, scheinen jetzt das gros-
se Rennen gegenüber den VTOLs
machen zu wollen. Lange nicht er-
kannt und zunächst nur an Model-
len und kleineren Erprobungsträ-
gern nachgewiesen, stehen sie im
Fokus durchaus bekannter Unter-
nehmen, die sich primär mit Hub-
schraubereinsätzen beschäftigen.
So stieg der Electra Auftragsbe-
stand jetzt bereits 2.000 Flugzeu-
ge mit weiteren Zusagen von Jet-
SetGo, LYGG und Charm einen
Marktwert von 8 Milliarden US-Dol-
lar. Die Technologie von Electra
bietet eine 2,5-fache Nutzlast und
eine 10-mal größere Reichweite
bei 70 % geringeren Betriebskos-
ten als Alternativen mit Vertikalstart
und weitaus geringerem Zertifizie-
rungsrisiko. Die Technologieent-
wicklung wird von Lockheed Martin
Ventures, Virginia Innovation Part-
nership Corporation (VIPC), Stat-
kraft Ventures und weiteren Inves-
toren getragen. Ob Kurzstrecken-
flüge von Vertiports, längere Rei-
sen von bis zu 500 Meilen zu Re-
gionalflughäfen oder das Fliegen
an Orten ohne Bodeninfrastruktur –
die Partner schätzen die Flexibilität
solcher eSTOL-Flugzeuge.
www.electra.com
Airbus testet in Deutschland eigene 1,2 MW Antriebseinheit
Ende 2023 starteten die ZEROe-
Teams den Iron Pod, das zukünf-
tige Wasserstoffantriebssystem,
das für das elektrische Konzept-
flugzeug von Airbus entwickelt
wurde. Neben dem Wasserstoff-
Brennstoffzellensystem enthält die-
se Bodentesteinheit mit dem Elek-
tromotor, der zum Drehen eines
Propellers erforderlich ist die Bau-
gruppen, die sie steuern und kühl
halten. Der erfolgreiche Start mit
1,2 Megawatt ist ein entscheiden-
der Schritt auf der ZEROe-Road-
map von Airbus, bis 2035 ein Flug-
zeug mit Wasserstoffantrieb in
Dienst zu stellen. Umfangreiche
Tests des Brennstoffzellensystems
fanden im E-Aircraft System Hou-
se (EAS) in Ottobrunn, bei Mün-
chen statt. Die dortige Airbus-An-
lage ist das größte Testhaus für
alternative Antriebssysteme und
Kraftstoffe in Europa. Hier werden
die Hauptkomponenten des An-
triebssystems getestet, das die
Propeller des Demonstrators an-
treiben wird. „Der gesamte Leis-
tungskanal wurde mit 1,2 Mega-
watt betrieben, der Leistung, die
wir auf unserem A380-Demonstra-
tor testen wollen.“ Sagte Mathias
Andriamisaina, Leiter Test und
Demonstration beim ZEROe-Pro-
jekt. www.airbus.com
VoltAero arbeitet mit Safran Electrical & Power eng zusammen
Der französische Hersteller Volt-
Aero hat seine Zusammenarbeit
mit Safran Electrical & Power aus-
geweitet, nachdem man sich
bereits für die Cassio 330 mit dem
ENGINeUS 100-Elektromotor für
das Hybrid-Antriebssystem ent-
schieden hatte. Dazugekommen ist
die Verkabelung für das Elektro-
Hybrid-Zertifizierungsflugzeug Cas-
sio 330. Es sieht die Konstruktion
und Herstellung der Verkabelung
für das Antriebssystem und das
elektrische Verteilungssystem, ins-
besondere für die Hochspan-
nungsverkabelung vor, die den
Dauerbetrieb für Nennleistungen
von bis zu 800 Volt vorsieht. Die
Verkabelung entspricht in ihrer
Größe der Verkabelung, die heute
für herkömmliche Flugzeuge her-
gestellt wird, und unterstützt den
doppelt so hohe Leistungspegel.
Safran Electrical & Power ist eine
Tochter des französischen Trieb-
werkherstellers Safran, die zuvor
schon Verkabelungssysteme für
verschiedenen Verkehrsflugzeuge
im Programm hatte. Beide Firmen
haben bereits ihr Erscheinen auf
der AERO 2024 angekündigt. Nach
dem letztjährigen Debüt mit dem
Cassio 330 will man dieses Jahr
das komplette Flugzeug präsentie-
ren. www.voltaero.com
Sicher senkrecht starten und landen
Analysten glauben zu wissen, dass
weltweit rund 200 ernstzunehmen-
de Startups an VTOLs, vornehm-
lich an rein elektrischen Systemen
werkeln. Die Beschaffung frischer
Gelder scheint keine Probleme zu
bereiten, obwohl bis heute kein
einziger Dollar damit verdient wur-
de. Oder werden die Hersteller
solcher elektrische Senkrechtstar-
ter mit ihren Ideen zu einer großen
Bruchlandung? EHang leitete sei-
ne Erfahrungen aus Spielzeug-
und Fotodrohen ab. Und angeblich
solle ein EH 216 bei 302.000 US-
Dollar liegen. Lilium, wie auch die
Konstruktionen der amerikanisch-
en Firmen Archer Aviation, Beta
Technologies und Joby Aviation
sowie das brasilianische Unterneh-
men Eve, und damit fünf der größ-
ten VTOL-Hersteller warten indes
mit Flugzeugen größerer Sitzplatz-
kapazitäten als auch mit größeren
Reichweiten auf. Die Olympiade in
Paris, zu den sich die bedeutends-
ten Hersteller zu Flugdemos einfin-
den wollen, wird zum großen
Showdown und weniger zu einem
aufbrausenden Gewittersturm, wie
Skeptiker dennoch befürchten. Für
das Militär überwiegen schon heu-
te die Vorteile. Es bleibt spannend
um diese junge Branche. Anm. Rd.
ZeroAvia arbeitet mit schottischem Energieversorger zusammen
ZeroAvia gab am 10.01.2023 be-
kannt, dass es eine Vereinbarung
mit ScottishPower unterzeichnet
hat, um gemeinsam an der Ent-
wicklung einer Wasserstoffversor-
gung für wichtige Flughafenstand-
orte zu arbeiten und so die Dekar-
bonisierung des Luftfahrtsektors zu
unterstützen. Neben der Erforsch-
ung von Wasserstoffversorgungs-
modellen und der Finanzierung an
Flughäfen werden die Unterneh-
men auch den Bedarf an sauberem
Strom und die Wasserstoffprodukti-
onsinfrastruktur für potenzielle zu-
künftige ZeroAvia-Standorte inner-
halb der Vertriebsnetzgebiete von
ScottishPower in Teilgebieten
Großbritanniens untersuchen. Die
Energieerzeugungsbetriebe von
ScottishPower basieren bereits zu
100 Prozent auf erneuerbaren En-
ergien. ZeroAvia gab kürzlich eine
Vereinbarung über 70 Triebwerke
mit dem in Schottland ansässigen
Unternehmen Ecojet bekannt, das
vom bekannten Umweltschützer
und Unternehmer Dale Vince un-
terstützt wird. Das Ziel der schotti-
schen Regierung ist bis 2030 fünf
GW erneuerbaren Wasserstoff zu
produzieren. Das ist die Hälfte des
Gesamtziels der britischen Regie-
rung. www.zeroavia.com
Hyundais Tochter Supernal stellte neues VTOL-Konzept vor
Das Advanced Air Mobility (AAM)-
Unternehmen der Hyundai Motor
Group Supernal stellte auf der
jüngsten Electronic Show CES
2024 sein VTOL S-A2 vor. Der auf
einen Piloten und vier Passagiere
ausgelegte Senkrechtstarter mar-
kiert einen neuen Meilenstein in
der Roadmap von Supernal Kom-
merzialisierung sicherer, effizienter
und erschwinglicher für alltäglicher
Passagierflugreisen zu machen. S-
A2 der Nachfolger des S-A1, das
bereits 2020 in Las Vergas vorge-
stellt wurde, baut darauf auf. Su-
pernal will das Sicherheitsniveau
der kommerziellen Luftfahrt errei-
chen und eine erschwingliche Her-
stellung seiner Luftfahrzeuge er-
möglichen. Der Markteintritt ist
jedoch nicht vor 2028 geplant. Das
Unternehmen fügt hinzu, dass die
Maschine beim Start in eine Höhe
von 1.500 Fuß (457 Meter) und bei
Reisegeschwindigkeiten von 120
Meilen pro Stunde (193 km/h) er-
reicht und so leise wie eine Spül-
maschine arbeiten werde. Die
Reichweite würde für Flüge von 20
bis 40-Meilen Flüge ausreichen.
Erste Testflüge sollen gegen Ende
dieses Jahres beginnen. In den
USA soll eine Produktionsstätte
aufgebaut werden.
www.hyundai.news
Mit stärkeren Batterien einen 90-Sitzer bauen
Ein 90-sitziges Verkehrsflugzeug im
reinen Batteriebetrieb zu operieren,
sind die Vorstellungen eines nieder-
ländischen Start-ups, vorausge-
setzt bis zur Inbetriebnahme eines
solchen Flugzeugs sind Batteriezel-
len mit über 360 Wh/h verfügbar.
Elysian Aircraft stellte zumindest
auf dem American Institute of Aero-
nautics and Astronautics (AIAA)
SciTech-Forum (8. – 12. Januar
2024) in Orlando/FL-USA sein Pro-
jekt Elysain E9X erst einmal vor.
Unter Zuhilfenahme der verteilten
Antriebe mit acht Motoren von jede
1,5 MW sollten sogar bis zu 800
Kilometer reichende Streckenflüge
möglich sein. Das seien etwa 50%
aller Linienflüge. Rob Wolleswinkel
(Co-CEO und Chief Technology
Officer), Daniel Rosen Jacobson
(Co-CEO und Chief Business Offi-
cer) und Reynard de Vries (Direc-
tor of Design and Development
wollen sich viel Zeit lassen, denn
außer den zurzeit noch viel zu
schwachen Batterien steckt in dem
Flugzeugkonzept schon Technolo-
gie nach State of the Art und dazu
zählt auch ein Flügel mit extrem
hoher Streckung. Vor 2033, so
heißt es, werde ein solches Flug-
zeug aber nicht betriebsbereits ein.
www.elysianaircraft.com
Airbus verfolgt zielstrebig die CO2-Reduzierung
Airbus erweitert seine Aktivitäten in
Deutschland mit der Eröffnung ei-
nes ZEROe-Entwicklungszentrums
(ZEROe Development Centre -
ZEDC) für Wasserstofftechnologien
am Standort Stade, um die Ent-
wicklungen aus Verbundwerkstof-
fen für kryogenen Wasserstoff vo-
ranzutreiben. Airbus ist in Deutsch-
land seit langem Pionier im Bereich
der Verbundwerkstofftechnologien,
sowohl bei Werkstoffen als auch
bei Herstellungsverfahren. Ein
Schwerpunkt des ZEDC Stade wird
die Entwicklung von kostengünsti-
gen Leichtbau-Wasser stoffsyste-
men (z.B. kryogener Wasserstoff-
tank) mit Faserverbundwerkstoffen
wie CFK sein. Die Technologieent-
wicklung umfasst die Produkt- und
Industriekompetenzen von Einzel-
teilfertigung über die Montage bis
hin zu Prüfmethoden für die Ferti-
gung von Flüssigwasserstofftanks
(LH2) aus Verbundwerkstoffen. Die
Tankentwicklung erfolgt in einem
gemeinsamen Ansatz mit den an-
deren Airbus-Standorten in Euro-
pa. Die Einrichtung eines ZEDC für
Verbundwerkstoffe stärke die For-
schungs- und Entwicklungspräsenz
im Deutschland, Sabine Klauke,
Chief Technical Officer von Airbus.
www.airbus.com
Meldungen 1/2024
Der elektrische Antrieb ist eine
Kerntechnologie der Münchener
Firma Lilium, deren VTOL-Konzept
auf das Schwenken seiner An-
triebseinheiten beruht. Diese An-
triebseinheiten sind mit kleinen
Elektromotoren ausgestattet, die je
Einheit 25 kW/kg leisten. Das ist
ein Bestwert und wurde nur annä-
hernd von russischen Entwicklern
mit kryogener Kühlung erreicht. Ins-
gesamt 30dieser Motoren sorgen
für senkrechte Starts und Landun-
gen und nach Drehung der kom-
pletten Einheiten in Flugposition für
den Vortrieb. Das Antriebssystem
des Lilium Jet besteht aus elektri-
schen Motoren, die in die Flügel
integriert sind. Das bietet Vorteile
bei der Nutzlast, der aerodynami-
schen Effizienz und einem redu-
zierten Geräuschprofil. Hersteller
der E-Motoren ist das japanische
Konsortium DENSO, die Steue-
rung und Regelung hat Honeywell
übernommen. Da die Mobilität im-
mer vielfältiger wird, rückt die Luft-
mobilität zunehmend in den Fokus
der Aufmerksamkeit als potenzielle
Lösung wichtiger Verkehrsproble-
me in städtischen Zentren und
CO2-Emissionen als Folge von
Staus und Verkehrsanbindung in
weniger besiedelten Gebieten.
www.lilium.com
Erstes Lilium Jet-Triebwerk bereits gebaut
Lilium kümmert sich jetzt auch um Ladeinfrastrukturen
Zu Beginn der diesjährigen Singa-
pore Airshow gab eVTOL-Hersteller
Lilium bekannt, im Bereich für die
eigenen in Planung befindlichen
Vertiports 120 Ladesysteme bei
Star Charge Ladesysteme bestellt
zu haben. Star Charge sei weltweit
führenden Anbieter von Ladeinfra-
strukturen für Elektrofahrzeuge und
Microgrid-Lösungen. Star Charge
wird seine Ladesysteme für die Li-
lium Jets entwickeln, sie anpassen
und bereitstellen. Lilium wird auch
Ladestationen für seine Kunden
bereitstellen, die in Vertiports in-
vestieren. Das maßgeschneiderte
Schnellladesystem von Star Char-
ge wird mit den Lilium Jets und an-
deren eVTOLs, die mit CCS kom-
patibel sind, vollständig kompatibel
sein. Die Ladegeräte verfügen
über ein extra langes, flüssigkeits-
gekühltes Ladekabel, die sich für
unterschiedliche Ladeinfrastruktu-
ren eignet. Durch den Einsatz der
CCS-Ladegeräte von Star Charge
erwartet Lilium eine erhebliche
Verkürzung der Ladezeiten im Ver-
gleich zu konventionellen Ladege-
räten. Durch die kürzeren Ladezei-
ten werden die Umlaufzeiten zwi-
schen den Flügen verkürzt und
eine höhere Auslastung des Lilium
Jet ermöglicht. www.lilium.com
Rollout bei Aura Aero mit INTEGRAL E
Der französische Flugzeugherstel-
ler Aura Aero meldete am
19.02.2024 das Rollout seines
Elektro-Doppelsitzers INTEGRAL
E. Das Flugzeug soll in wenigen
Wochen die Flugerprobung am
Flughafens Toulouse-Francazal
aufnehmen. Nach einer Flugzeit
von 60 Minuten soll die Maschine
innerhalb von 30 Minuten wieder
geladen werden können. Angetrie-
ben wird das Flugzeug von einem
Safran EBGINeUS Elektromotor
mit über 100 kW. Das in Gemischt-
bauweise aus Holz und CFK kon-
struierte Flugzeug soll besonders
leicht sein. Die Kunstflugversion
wird als Spornradversion geliefert.
Als Schulungsdoppelsitzer steht
eine Burgradversion wie abgebildet
zur Verfügung. Es ist auch eine
Schlepperversion für Segelflugzeu-
ge gedacht, die der französische
Aero Club angefordert hat. Wie
auch die Verbrennerversion wird
INTEGRAL E mit einem Flugzeug-
Gesamtrettungssystem ausgestat-
tet werden. Zwischenzeitlich be-
finden sich die ersten Kolbenversi-
onen im Bau. INTEGRAL E soll
20026 zugelassen und dann auch
ausgeliefert werden. Parallel arbei-
tet das Unternehmen an dem elek-
tirschen 19-Sitzer ERA.
www.aura-aero.com
Onboard-Ladegeräte für Geiger-Engineering E-Motorenreihe
Geiger Engineering, ein treuer
Aussteller der AERO kündigte ein
Onboard Ladegerät OC6000 mit 11
kW Ladeleistung an. Das Gerät
wird im Flugzeug fest verbaut. Bei
einem Gewicht von 11kg verfügt
das Gerät über eine Automotive
Typ 2 Ladesteckdose und kann an
jeder Wallbox betrieben werden.
Darüber hinaus kann man das La-
degerät mit Adaptern auch an einer
normalen 230V Steckdose betrei-
ben. Somit ist man der Netzverfüg-
barkeit an jedem Flugplatz ge-
wachsen. Das im oberfränkischen
Seigendorf bei Bamberg gelegene
Unternehmen hat sich mit seinen
Entwicklungen für elektrische
Antriebe im Leistungsbereich bis
50 kW über Deutschlands Grenzen
hinaus längst einen Namen ge-
macht. Die HPD12-14/16/20/25-
Baureihe sowie die HPD32D/40D/-
50D werden in vielen Luftfahrzeu-
gen und zuletzt auch im Elektra
Trainer verbaut. Beliebt sind Gei-
gers komplette Antriebssysteme
auch bei Multirotoranwendungen.
Der Vorteil sämtlicher Motorenty-
pen liegt in der Luftkühlung. Inzwi-
schen werden mehrere Spanungs-
varianten (60 V und 120 V) sowie
auch unterschiedliche Drehzahlbe-
reiche angeboten.
www.geigerengineering.de
Schadstofffrei und flüsterleise: jetschnell fliegen
Start-ups setzen vermehrt mit rei-
nen Batterieflugzeug-Konzepten
auf CO2-freie Fliegerei. Dabei han-
delt es sich nicht etwa um Herstel-
ler kleiner Zwei- oder Viersitzer,
sondern wie im Falle des amerika-
nisch-belgischen Unternehmens
Cosmic Aerospace um ein Konzept
eines 24-sitzigen Flugzeugs, des-
sen Motoren sich im inneren des
Flügels befinden werden. Mit einem
kleinen Team und der Unterstüt-
zung führender globaler Venture
Capitals hat Cosmic von Grund auf
ein vollwertiges elektrisches
„Strahltriebwerk“ entwickelt, gebaut
und getestet und setzt sein Ent-
wicklungsziel zu einem Demons-
trator im Jahr 2026 fort. Cosmic
Skylarc, wie das Flugzeugmuster
heißen wird, saugt dabei die Luft
über 32 klei-ne Motoren vor der
Flügelkante ein, beschleunigt sie
über die vielen kleinen Fans und
stößt sie an der Flügelendkante
wieder aus. Dabei bedienen sich
die Ingenieure von Cosmic Aero-
space eines Flügels extrem hoher
Streckung. Der erste Flugdemons-
trator in Originalgröße ist auf dem
Weg zu seinem Erstflug im Jahr
2026. Die Inbetriebnahme ist für
Ende des Jahrzehnts geplant.
www.cosmicaerospace.com
Abenteurer B. Piccard will mit Wasserstoff um die Welt fliegen
Bertrand Piccard arbeitet mit einer
kleinen Mannschaft bereits seit
mehr als zwei Jahren an einem
wasserstoffgetriebenen Flugzeug.
Das Ziel: Einmal nonstop mit ei-
nem Flugzeug und zwei Personen
rund um den Globus fliegen. Die
elektrische Energie zum Betrieb
von zwei Elektromotorensoll aus
Brennstoffzellen bezogen werden,
die mit kryogenem Wasserstoff ge-
speist werden. Das Problem: die
Tanks für den flüssigen Wassertoff
müssen für den auf neun Tag ge-
schätzten Flug auf konstante -253
Grad Celsius gehalten werden. Cli-
mate Impulse wird einen techno-
logischen Durchbruch darstellen.
Hauptpartner für dieses großartige
Projekt wird dabei Syensqo (ehe-
mals Teil von Solvay) sein. Die Zu-
sammenarbeit mit Syensqo wird es
Climate Impulse ermöglichen,
diese hochmodernen Systeme zu
entwickeln. Schon vor Jahren kam
Piccard über die damalige Solvay
über den Solar Impulse-Flug zu-
sammen Syensqo, ein Spinnoff,
war seinerzeit der erste und wich-
tigste Technologiepartner. Auch
dieses Mal wird Syensqo sein um-
fangreiches Fachwissen im Diens-
te des Abenteurers stellen.
www.climateimpulse.org
Electra-Gründer John Lengford soll höchste US-Auszeichung erhalten
Eine außergewöhnliche Ehrung
wird Electra-Gründer John Lang-
ford zuteil. Nach Orville Wright und
242 weiteren herausragenden Per-
sonen soll er durch das American
Institute of Aeronautics and Astro-
nautics (AIAA), die weltweit größte
Fachgesellschaft für Luft- und
Raumfahrt die Auszeichnung bei
der AIAA-Preisgala am Mittwoch,
den 15. Mai 2024, im John F. Ken-
nedy Center for Performing Arts in
Washington, D.C. erhalten. Lang-
ford war Gründer der heutigen Au-
rora Flight Sciences, ein führendes
Unternehmen, das er von 1989 bis
2018 als CEO leitete. Aurora wurde
2017 von Boeing übernommen.
Außerdem war er 1998 Mitbegrün-
der von Athena Technologies, das
aus Aurora ausgegliedert wurde.
Athena hat sich auf Flugsteuerun-
gen spezialisiert und wurde 2008
von Rockwell Collins übernom-
men. 2020 gründete er die Firma
Electra. Sie entwickelt nachhaltige
elektrische eSTOL-Flugzeuge, die
den städtischen und regionalen
Transport schneller, sicherer und
erschwinglicher machen. Die ein-
zigartigen Fähigkeiten des eSTOL-
Flugzeugs sind, dort zu starten
und zu landen, die nicht größer als
ein Fußballfeld sind.
www.electra.aero
H2-Infrastrukturen mit ALRIGH2T an Flughäfen beschleunigen
Wie die Salzburger Aluminium
Group als Entwicklungspartner für
Tanksystem mitteilte, ist sie für ein
Programm nominiert worden, dass
H2 Direktbetankung und Tank-
wechsel auf Flughäfen testen soll.
Auserwählt wurden die Airports
Paris und Mailand innerhalb des
ins Leben erufenenen Entwick-
lungsprogramms ALRIGH2T. Ziel
ist es andere Flughäfen oder po-
tenzielle Wege zu inspirieren, die
entwickelten Lösungen zu replizie-
ren. Mit einer Fördersumme von
fast 10 Mio. € und einer Laufzeit
von 48 Monaten zielt das Projekt
"Airport-level demonstration of
ground refueling of liquid hydrogen
for aviation" darauf ab, innovative
Betankungstechnologien und -pro-
zesse zu entwickeln. ENEA, die
italienische Nationale Agentur für
neue Technologien, Energie und
nachhaltige wirtschaftliche Ent-
wicklung, leitet dieses von der Eu-
ropäischen Union im Rahmen des
Programms Horizon Europe geför-
derte Verbundprojekt, das den
Übergang zu Antriebslösungen auf
Basis von flüssigem Wasserstoff
mit nachgewiesener Effizienz,
Sicherheit und Rentabilität erleich-
tern soll. In Deutschland sind Linde
und die TU-München beteiligt.
www.enea.it
Engländer treiben Ladenetzinstallationen voran
Es sind in der Regel die Starttups,
die sich an die neuen Märkte an-
passen, so auch das britische Un-
ternehmen Aerovolt. Mit einem ei-
genen 22 kW Ladesystem hat man
auf der Insel bereits fünf Lade-
standorte ausgestattet. Das reicht
zwar nur für kleine Zweisitzer, doch
noch dieses Jahr sollen 44 kW-
Systeme angeboten werden. Zu-
sammen mit dem eVTOL-Hersteller
Skyfly wollen sie in diesem Jahr
einen ersten Flug zwischen zwei
britischen Flugplätzen durchführen,
was 2020 schon mit einigen Tük-
ken von der Schweiz zur Insel Nor-
derney demonstriert wurde. Aero-
Volt stellt in Zukunft 120 kW-Lade-
geräte in Aussicht, dass dann wie
auch die beiden anderen Systeme
fest installiert wird. Die Verfügbar-
keit und Nutzbarkeit einer Ladein-
frastruktur sei der Schlüssel für
Kunden und die zukünftige Ent-
wicklung. Leider werden keinerlei
Angaben über die Ladespan-nun-
gen und Steckersysteme gemacht.
Aerovolt hatte sich zunächst auf
das Laden von Pipistrels Velis kon-
zentriert und vermietet nebenbei
diesen Elektroflugzeugtyp auch für
Privatflüge, die die Ladevorgänge
dann direkt bei Aerovolt abgerech-
net werden können.
Boeing-Tochter Aurora denkt an neue Bodeneffektflugzeuge
Boeing hat seinen Stammsitz in
Arlington, Virginia/USA sowie eini-
ge Tochtergesellschaften. Eine die-
ser Töchter ist Aurora, mit Sitz in
Manassas/Virginia, die Aurora
Flight Sciences. Diese Gesellchaft,
erst 1989 gegründet, gilt unter ane-
rem als Innovator für neue Flug-
zeugkonfigurationen. Eines dieser
Projekte ist ein Bodeneffekt Fahr-
zeug/Flugzeug von übergroßer Di-
mension, um sechs 20 Fuß-Contai-
ner bis zu 6.500 nautische Meilen
zu transportieren. Mehrere Berater
und Ingenieure von Boeing bringen
ihr Fachwissen ebenfalls in das
Team ein. Das Programm profitiert
von früheren Entwicklungsarbeiten
von Boeing, die auf eine lange Ge-
schichte im Bereich in der dreißi-
ger und vierziger Jahre auf Was-
serflugzeuge und Flugboote zu-
rückblicken kann. Phase 1B endet
mit einer vorläufigen Entwurfsprü-
fung, die voraussichtlich im Januar
2025 stattfinden soll. Wenn das
Programm wie vorgesehen voran-
schreitet, würden die Flugtests im
Jahr 2028 stattfinden. Das ange-
strebte Endziel des Versuchsträ-
gers ist die Höhentauglichkeit bis
10.000 Fuß, das weit über die
reine Bodeneffekttauglichkeit hin-
ausgeht. www.aurora.aero
Foto: Electrifly-In
US-Elektroflug-Team strebt nach Elektro-Höhenrekorden
Das amerikanische Team Helios
Horizon flog mit Pilot Miguel Itur-
mendi bereits letztes Jahr in Nev-
ada mit einem Pipistrel Taurus El-
ectro auf eine Höhe von fast
16.000 Fuß und stellte damit zu-
nächst einen Rekord für batteriebe-
triebene Elektro-Flugzeuge unter
500 Kilogramm auf. An dem se-
rienmäßigen Ultraleicht-Motorseg-
ler mit einem 50 kW E-Motor wur-
den einige Modifizierungen vorge-
nommen, die sich hauptsächlich
auf das Cockpit und das Panel be-
zogen. Der Rekordflug wurde mit
nur einer, statt der üblichen drei
Batterien durchgeführt. Der Flug-
zeugtyp wird nach wie vor von Pi-
pistrel sowohl in einer Verbrenner-,
als auch in einer Elektroversion
gefertigt. Das Helios Horizon-Flug-
team, das neue Flugleistungsre-
korde für elektrisch angetriebene
Flugzeuge anstrebt, sagte, dass
ihr modifiziertes Segelflugzeug
auch zum Erreichen für größere
Flughöhen geeignet. Pilot Iturmen-
di müssen aber dann ebenfalls wie
schon letztes Jahr einen Druckan-
zug wie Raumfahrer tragen. Laut
eines Beobachters der National
Aeronautic Association lag die vor-
herige Marke bei 10.000 Fuß. Das
nächste Ziel sind: 31.000 Fuß
Höhe.
Elektrische Selbststarter mit Schwenktriebwerken wieder gefragter
Elektrisch angetriebene Segler
scheinen sich langsam gegenüber
den eingesetzten Verbrenner-Sys-
temen zu behaupten. Keine Kraft-
stoffdämpfe, kein Ölleck, keine Vi-
brationen, kein Motorgeräusch und
keine reißenden Riemen. Das
klingt äußerst attraktiv. Aber wo ist
der Haken? Für einen Standard-
Segler sind nun mal um 25 kW für
einen Eigenstart erforderlich. Am
besten weiß das Axel Lange, der
bereits 2003 seinen Antares 20E
zertifizieren ließ. Das war noch mit
einem Schwenktriebwerk. Doch als
LZ-Design mit dem FES-System
auf den Markt kam, griffen viele
Hersteller spontan zu den Front-
trieblern, um sich nicht weiterhin
mit Schwenksystemen zu beschäf-
tigen. Dennoch haben die meisten
Segelflieger noch immer nicht das
Vertrauen in E-Antriebe und bevor-
zugen lieber bis heute die heulbo-
jenartig lauten Zweitakt-Umwelt-
stinker. Abstinent war die Segel-
flugbranche ohnehin seit 2019, die
sich nun auf der AERO erstmals
wieder präsentiert. Dass E-
Schwenkantriebe durchaus Sinn
machen, beweisen Jonker Sailpla-
nes. Entscheidend aber ist, dass
sich die Batteriedichten ständig
verbessern. Und das macht Hoff-
nung. www.aero-expo.de
Pipistrels Elektrotainer Velis, ein ideales Schulungsflugzeug
Pipistrel, Pionier für elektrisch be-
triebene Motorsegler und Motor-
flugzeuge meldete jüngst über 100
ausgelieferte Maschinen des Elek-
troflugzeugtyps Velis. Verschiede-
ne Finanzierungmodelle, wie die
von Green Aero Lease in Frank-
reich, erleichtern den Einstieg in
die neue Elektrowelt. Dabei hat
Hersteller Pipistrel bereits vorge-
dacht. So ließe sich ihr Schulterde-
cker notfalls über eine Wallbox la-
den, doch empfehle man eher die
Vorteile eines eigens entwickelten
Ladegeräts mit einer Ladeleistung
von 22 kW. Auf Dauer zu wenig,
wenn schon in wenigen Jahren
größere Maschinen aus den
Werkshallen rollen sollten. Früher
oder später wird man an den Flug-
plätzen sogar stationäre Ladege-
räte installieren müssen. Noch
sammeln Flugschulen wie die in
Schänis, in der Schweiz oder in
Aachen-Merzbrück und jüngst
auch in die ASL-Flight Academy
Antverpen, die die Grundausbil-
dung auf dem LSA-Trainer vor
dem Umstieg auf größere Maschi-
nen zulassen. Selbst die dänisch-
en Luftstreitkräfte testen gegen-
wärtig die Velis, die sich in der
Grundschulung gegenüber einer
Maschine mit Verbrennungsmotor
nicht unterscheidet.
www.pipistrel.com
Archer wird Nahen Osten 2025 den Flugbetrieb aufnehmen
Weil die Städteplaner bei der
Grundrissplanungen geschlafen
haben, sollen jetzt eVTOLs im
Nahen Osten möglichst schnell ihre
Dienste aufnehmen. Eine gewöhn-
liche Autofahrt zwischen den bei-
den Städten Dubai und Abu Dhabi
kann während der Hauptverkehrs-
zeit mehr als zwei Stunden dauern.
Archer Aviation, die das Midnight
eVTOL entwickeln, gab bekannt,
dass Falcon Aviation, ein Luftfahrt-
dienstleister in den Vereinigten
Arabischen Emiraten, als Partner
für die Installation von Vertiports in
den Städten Dubai und Abu Dhabi
ausgewählt wurde. Archer und Fal-
con Aviation planen bereits 2025
den kommerziellen Betrieb der
Midnights in den VAR aufzuneh-
men. Im Rahmen dieser Partner-
schaft werden Archer und Falcon
Aviation zunächst eine Vertiport-
Infrastruktur am Falcon-Hub-
schrauberlandeplatz im Atlantis,
dem Palm-Hotel auf der künstli-
chen Insel Palm Jumeirah in
Dubai, entwickeln. Ein weiterer
Vertiport wird am Hubschrauber-
landeplatz Marina Mall an der Abu
Dhabi Corniche errichtet. Auch
Joby Aviatin erhielt die Genehmi-
gung seine eVTOLs in der Region
zu betreiben. wwww.archer.com
Bodentests mit kryogenem Tank von Universal Hydrogen erfolgreich
Universal Hydrogen gab bekannt,
dass es erfolgreich einen Brenn-
stoffzellen-Antriebsstrang der Me-
gawattklasse betrieben hat und
dabei sein eigenes Flüssigwasser-
stoffmodul zur Bereitstellung des
Kraftstoffs verwendet. „Dies ist der
größte Brennstoffzellen-Antriebss-
trang, der jemals mit flüssigem
Wasserstoff betrieben wurde“, sag-
te Mark Cousin, Präsident und
CTO des Unternehmens, „und ist
damit eine weitere in einer Reihe
von ‚Premieren‘ für Universal Hy-
drogen.“ Das Tankmodul versorgte
den Bodenteststand über eine
Stunde und 40 Minuten lang mit
Strom und simulierte ein Flugprofil
eines Regionalflugzeugs. Zwei sol-
cher Module können für drei Stun-
den Wasserstoff speichern, die
zum Beispiel eine ATR 72 ermögli-
chen, Reichweiten von 925 km zu
erreichen. Das im Engineering-
und Designzentrum von Universal
Hydrogen in Toulouse, Frankreich,
entwickelte Tankmodul ist eines
der Kernelemente zum Betrieb des
Antriebsstranges auf Basis des
Brennstoffzellensystems. Das Mo-
dul enthält etwa 200 Kilogramm
kryogenen Wasserstoff und ist in
der Lage, diesen verlustfrei über
längere Zeit zu speichern.
www.hydrogen.aero
Effekte nutzen: Vom Neun- zum Hundertsitzer und flüsterleise
Auf dem Ohio Air Mobility Sympo-
sium stellte Mark Moore, CEO von
Whisper Aero, auf einer Podiums-
diskussion ein Visionskonzept für
ein Verkehrsflugzeug mit 100 Sitz-
plätzen vor, das das Unternehmen
„Whisper Jetliner“ nennt. Der ehe-
maligen NASA-Ingenieur hat klare
Vorstellungen, die er in zwei Vari-
anten einem 9-Sitzer und einem
100-Sitzer sieht. 40 Mio. US-Dollar
hat Moore bereits in die Entwick-
lung eine Drohne gesteckt, um zu
beweisen, dass die ursprüngliche
NASA-Entwicklung aus den Siebzi-
gern durchaus funktioniert. Sein
kleinerer Entwurf kann einen Pilo-
ten und neun Passagiere beförern.
Bis zu 322 km mit einer einzigen
Batterieladung und Geschwindig-
keiten von bis zu 463 km/h bei
normalem Start und Landung auf
der Landebahn seine machbar. Mit
einem Hybridsystem könnte die
Reichweite auf 800 km (500 Mei-
len) erweitert werden. Ob der
Neunsitzer wirklich flugfähig ge-
macht wird, steht momentan no-ch
auf einem Blatt, denn ursprünglich
wollte Firmengründer Moore keine
Flugzeuge mehr bauen. Schon ist
auch die Rede von einem 100-Sit-
zer nach dem gleichen Prinzip.
www.whisper.aero
Frankreichs simpler Start in die Wasserstoff-Technologie
Südlich vom französischen Airbus-
Zentrum in Toulouse, am Francazal
Airport hat sich ein Start-up Unter-
nehmen angesiedelt, dass dem
ersten elektrisch betriebenen Busi-
ness Jet der Welt Flügel und Po-
wer verleihen will. Die französische
Ausgabe amerikanischen Models
des Zenit STOL CH 701 wurde
zum Erprobungsträger für ein
Brennstoffzellen-System umgerüs-
tet. Zwei Drittel der Energie des
Antriebsstrangs stammen von ei-
ner Wasserstoff-Brennstoffzelle,
das restliche Drittel wird von Batte-
rien bereitgestellt. Hier liegt die
Hauptinnovation der von Beyond
Aero entwickelten Architektur. Der
Demonstrator arbeitet mit 1,2 kg
gasförmigem Wasserstoff, der in
drei Tanks bei 340 bar gespeichert
ist und über ein Brennstoffzellen-
System 85 kW elektrische Leistung
erzeugt. Der Erstflug am 27.2.224
war gleichzeitig auch Frankreichs
erster erfolgreicher Flug mit einem
Brennstoffzellensystem in einem
Flugzeug. Das eigentliche Ziel von
Beyond ist allerdings ein Business
Jet mit zwei Ducted Fans von je
700 kW Leistung und Spitzenleis-
tungen von je 1 MW. Größere Mus-
ter in gestreckten Versionen sollen
folgen. www.beyond-aero.com
Airbus Testbench in Donauwörth vor der Flugerprobung
Airbus hat der Öffentlichkeit seinen
vollelektrischen CityAirbus Next-
Gen-Prototyp vorgestellt, der in
diesem Jahr fliegen soll. Das Flug-
gerät der Zwei-Tonnen-Klasse, mit
einer Flügelspannweite von etwa
12 Metern, wird von acht elektri-
schen Rotoren angetrieben, der so
auf eine Flugreichweite von 80 km
kommen soll und eine Reisege-
schwindigkeit von 120 km/h entwi-
ckeln wird. Die Enthüllung fiel mit
der Eröffnung des neuen CityAir-
bus-Testzentrums in Donauwörth
zusammen, das sich in Zukunft der
Erprobung von Systemen für
eVTOLs widmet. Das Zentrum, das
ist Teil der langfristigen Investition
von Airbus in Advanced Air Mobility
(AAM). Es nahm seinen Betrieb
mit der Inbetriebnahme des City-
Airbus NextGen im Dezember
2023 auf und wird nun für die ver-
bleibenden Tests genutzt, die noch
vor dem Erstflug des Prototyps erf-
orderlich sind. Es scheint gesichert
zu sein, dass Airbus das Feld der
eVTOLs nicht den vielen anderen
eVTOL-Mitbewerbern alleine über-
lassen möchte. Gleichzeitig erwei-
tert Airbus sein globales Netzwerk
und seine Partnerschaften, um ein
einzigartiges Ökosystem zu schaf-
fen. www.airbus.com
Foto: Electrifly-In
Foto: Supernal
Foto: Electrifly-In
Bild: Airbus
Foto: Electrifly-In
Bild: VoltAero
Foto: Electrifly-In
Bild: Electra
Foto: Pipistrel
Foto: Electrifly-In
Foto: Archer
Foto: Electrifly-In
Bild: Airbus
Foto: Electrifly-In
Bild: Elysian
Foto: ZeroAvia
Bild: Cosmic Aerospace
Bild: Climate Impulse
Bild: Artist‘s Concept
Foto: Helios Horizon
Foto: Aerovolt
Foto: Aerovolt
Bild: SAG
Foto: Electra
Foto: Aura Aero
Foto: Lilium
Foto: Lilium
Bild: SAG
Foto: Electrifly-In
Foto: Universal Hydrogen
Foto: Electrifly-In
Foto: Archer
Foto: Electrifly-In
Foto: Jonker Sailplane
Foto: Electrifly-In
Foto: ASL Academy
Foto: Electrifly-In
Bild: Whisper Aero
Foto: AdrianDaste/Safran
Foto: Talent New Energy
Foto: LAT
Foto: Electra
Bild: GKN
Foto: Pure Flight
Foto: Electra
Foto: Harbour Air
Foto: Avinor
Foto: Sky Vibration
Bild: Beyond Aero
Foto: Airbus Helicopters
H2-Symposium wird durch Fachkonferenz auf der AERO ergänzt
Das AERO Hydrogen & Battery
Summit findet bereits zum zweiten
Mal im Rahmen der AERO statt.
Nachdem die Auftaktveranstaltung
im Frühjahr 2023 bereits große Be-
achtung in der internationalen Luft-
fahrt fand, wird das Fachsympo-
sium in diesem Jahr um das The-
ma Batterietechnologie erweitert
und startet bereits einen Tag vor
offiziellem Messebeginn am Nach-
mittag des 16.04.2024. Der Sum-
mit verbindet Unternehmen, Inge-
nieure und Fachbesucher mit den
Schwerpunkten Wasserstoff- und
Batterietechnologie in der gesam-
ten Luftfahrtbranche. Während der
beiden Tage werden die aktuellen
Entwicklungen in hochkarätigen
Vorträgen präsentiert und in Ex-
pertenpanels diskutiert. Ebenso
zukunftsorientiert präsentieren sich
die Fachkonferenz am 18.4.2024
in Kooperation mit der IDRF und
dem DLR, das sich mit den erfor-
derlichen Infrastrukturen beschäf-
tigt wo in Zukunft Elektroflugzeuge
und brennstoffzellenbetriebene
Maschinen entweder elektrisch ge-
laden oder auch mit Wasser-stoff
betankt werden sollen. Flugzeug-
hersteller, Fachinstitute, Flugplätze
sowie Fachverbände laden zum
Austausch ein. www.aero-
expo.de
ZeroAvias-Antriebsstränge sollen BWB-Frachter von Natilus antreiben
Man scheint zu wetteifern. Airbus
und das kalifornische Start-up Un-
ternehmen Natilus priorisieren bei
einigen ihrer Flugzeugneuentwürfe
verschiedene Blended Wing Kon-
zepte (BWB). Beide bevorzugen
Brennstoffzellensysteme, die eine
unterschiedlich große Anzahl von
E-Motoren antreiben sollen. Alek-
sey Matyushev, CEO und Mitbe-
gründer von Natilus wollte zwar
längst einen Prototypen in die Luft
bringen, doch noch befindet sich
nach einem Konzeptmodell dieser
Prototyp im Zusammenbau. Auf-
träge im Wert von 8,6 Milliarden
US-Dollar für ihre neu entstehende
Flotte autonomer Frachtflugzeuge
von Ameriflight, Volatus Aerospa-
ce, Flexport, Astral Aviation und
andere Kunden warten schon
lange. Die Typenreihe für unter-
schiedlich große Frachtflugzeugty-
pen von 3,8 Tonnen Nutzlast bis
130 Tonnen mit Reichweiten bis
9740 Kilometern bei einer Reise-
geschwindigkeit bis Mach 0,85
sollen dann erst noch entwickelt
werden. Ein sehr ehrgeiziges Ziel.
Der Vorteil von Matyushevs röh-
renlosen Frachtflieger wäre ein 60
Prozent größeres Frachtvolumen,
was die kontionellen Luftfrachtkos-
ten um 60 Prozent senken könnte.
www.natilus.co
Bild: Natilus
Safran Electrical & Power präsentiert sich erstmals auf der AERO
Siemens eLuftfahrt, einst innovati-
ver Aussteller auf der AERO, über-
gab 2020 neben seinen Mitarbei-
tern sein Know-how an Turbinen-
hersteller Rolls-Royce. Neben Pro-
duzenten kleinerer Motoren ent-
stand eine Lücke im oberen Leis-
tungsbereich, den Siemens ab-
deckte. 2019 zeigte Safran erst-
mals auf der Paris Airshow die Er-
gebnisse seiner neuen Tochter Saf-
ran Electrical & Power. Das Unter-
nehmen gab an, Elektromotoren
mit patentierter Luftkühlung bis 500
kW zu entwickeln. Aura Aero, Bye
Aerospace, CAE, Diamond Aircraft
und VoltAero wurden spontan zu
Erstkunden, die sich zum Teil mit
den neuen Safran-Motoren auch
auf der AERO zeigen werden.
Safran Electrical & Power selbst,
wird seine 100 kW-Varianten vor-
stellen. Dabei gilt Safran als einer
der weltweiten Player für den
Triebwerks- und Ausrüstungsbe-
reichbereich. Man hat sich dafür
entschieden, durch seine Entwick-
lungen bei zukünftigen Elektro-
und Brennstoffzellenflugzeuge ein
gewichtiges Wort mitzureden. Die
auf der AERO vorzustellende
ENGINeUS 100-Motorenreihe wird
zunächst die Bedürfnisse von
Zwei- und Viersitzern abdecken.
www.safran-group.com
Energiedichten, von denen Konstrukture neuer Flugzeuge träumen
Auto-Motor-Sport, Deutschlands
führende Automobilzeitschrift be-
richtete diese Woche, dass Talent
New Energy, ein chinesischer Bat-
teriezellenhersteller eine Zelle her-
gestellt habe, die mit einer extrem
hohen Energiedichte von 720
Wh/kg ein Auto auf 2000 km Reich-
weite brächte. Die neuen Feststoff-
zellen sollen auf eine Ladekapazi-
tät 120 Ah mit einer Lithium-Metall-
Kathode kommen. Bisher, so AMS,
hatten die Akkus mit halbfesten
Zellen bisher 400 bis 500 Wh/kg
geschafft. CATL hatte mit seiner
Qilin Lithium-Ionen-Batterie bisher
1000 km Reichweite bei Kraftfahr-
zeugen erreicht. Wo die Batterie-
Entwicklungen tatsächlich stecken,
wird von deutschen Experten aus
Fach- und Entwicklunginstituten
und führenden Batterieherstellern
aus China und Europa am 16. +17.
April auf dem Fachsymposium
Hydrogen + Battery Summit auf
der AERO in Friedrichshafen vor-
gestellt. Dazu werden erste zwei-
und viersitzige Maschinen mit
Elektro- und Wasserstoffantrieb in
einer Messehalle und parallel auch
im Flug präsentiert. Bei der AERO
handelt es sich um Europas Gene-
ral Aviation Messe vom UL bis zum
Transatlantik Jet. www.aero-
expo.com
US-Militär lässt verteilte Antriebe im Windkannal untersuchen
Electras eSTOL-Entwurf stellt eine
neue Kategorie von Fähigkeiten
dar, die zwischen Hubschraubern
und Starrflüglern liegen. Die Inno-
vation durch den zusätzlich ange-
blasenen Flügel durch acht verteil-
ten Elektromotoren erhöht den Flü-
gelauftrieb deutlich und ermöglicht
so ultrakurze Starts und Landungen
aus so kleinen Räumen wie einem
Fußballfeld sowie eine drastische
Reduzierung des Lärm- und Treib-
stoffverbrauchs im Vergleich zu
konventionellen Systemen. Die US-
Armee gab 1,9 Millionen US-Dollar
zur Finanzierung bekannt, um ent-
sprechende Windkanalversuche
durchführen zu können. Die Ergeb-
nisse sollen nach ihrer Auswertung
zur Verbesserung der militärischen
Fähigkeiten insbesondere für eine
treibstoffeffiziente, belastbare Lo-
gistik in umkämpften Umgebungen
führen. Die Ergebnisse der seit
November 2023 laufenden Flug-
tests des zweisitzigen experimen-
tell technischen Demonstrators von
Electra werden in Kombination mit
dem US-Militär finanzierten Wind-
kanaltest des durchaus umstritte-
nen Logistikflugzeugdesigns von
Electra in das endgültige Design
des 9-Sitzers von Electra einflie-
ßen. www.electra.aero
Lufthansa testet erstes Batterieflugzeug für die Ausbildung bei LAT
Um die Entwicklung der Elektro-
Luftfahrt fortzusetzen, haben Dia-
mond Aircraft und Lufthansa Avi-
ation Training (LAT) im Rahmen
ihrer strategischen Kooperations-
vereinbarung ihre Kräfte gebündelt,
um die in Entwicklung befindliche
eDA40 unter Flugtrainingsumge-
bungen auf den Markt zu bringen.
Im Rahmen dieser Kooperation tes-
teten die Unternehmen gemeinsam
das Flugzeug in einer realen Trai-
ningsumgebung am ehemaligen
Militärflugplatz Dübendorf in der-
Schweiz. Zwischen dem 10. und
12. April führten die Unternehmen
strenge Betriebsbewertungen der
vollelektrischen eDA40 durch. LAT,
ein erfahrener Branchenexperte,
testete das Flugzeug in seiner pro-
fessionellen Flugschulungsumge-
bung auf Herz und Nieren mit dem
Ziel, seine Praktikabilität, Effizienz
und Gesamtauswirkungen auf die
tArbeitsabläufe zu bewerten. Die
Ergebnisse sollen Diamond Aircraft
dabei helfen, die Maschine für das
Flugtraining weiterzuentwickeln
und gleichzeitig Daten zu liefern,
während untersucht wird, wie eine
gemischte Trainingsflotte aus
eDA40 und konventionellen DA40
NG mit Düsentreibstoff betrieben
werden kann.
Zulieferer GKN Aerospace arbeitet an krygenen Antriebssträngen
GKN Aerospace, englischer Zulie-
ferer internationaler Luftfahrtpro-
gramme treibt die Entwicklung sei-
nes wasserstoffelektrischen 1-MW-
Antriebsstrangs im Rahmen seines
H2GEAR-Programms weiter voran,
auch wenn Verzögerungen in der
Lieferkette für den kryogenen Sys-
teme und deren Tests sich auf
2026 verschieben werden. GKN
entwickelt derzeit ein System auf
der Basis von flüssigem Wasser-
stoff und beabsichtigt, mithilfe des
kryogenen Brennstoffs gasförmi-
ges Helium auf die gleiche Tempe-
ratur zu bringen und dieses Gas
dann zum Kühlen des gesamten
Systems zu verwenden, wodurch
die Effizienz des Motors und der
elektrischen Verteilung gesteigert
wird. Der Demonstratormotor – mit
einer Leistung von „Hunderten Ki-
lowatt“ – wird derzeit im Global
Technology Centre von GKN in
Bristol im Südwesten Englands
montiert. Die Montage des kom-
pletten 1-MW-Antriebsstrangs, der
von H2GEAR entwickelt wird, soll
bis Ende 2025 abgeschlossen
sein, sodass die Tests etwa Mitte
2026 abgeschlossen sein werden.
Zusätzlich zum 1-MW-System ent-
wickelt GKN ein System mit dop-
pelter Leistung.
www.gknaerospace.com
AERO Fly-In am 31. August + 1. September 2024 in Aalen-Elchingen
Mit dem AERO Fly-In initiieren fair-
namic und Luftsport-Partner einen
neuen Event im Sommer 2024 im
Ostalbkreis. Dabei feiert Europas
Leitmesse für die Allgemeine Luft-
fahrt nicht nur an ihrem Standort
am Bodensee ihr 30. Jubiläum,
sondern mit AERO Fly-In, auch ei-
ne Event-Premiere am Flugplatz
Aalen-Elchingen. In Kooperation
mit Messepartner Luftraum Süd
und dem Luftsportring Aalen wird
das traditionelle Flugplatzfest im
baden-württembergischen Ostalb-
kreis unter dem Leitgedanken „Fu-
ture meets History“ konzeptionell
ausgebaut. Von historischen bis hin
zu elektrisch betriebenen Flugzeu-
gen, am Boden und in der Luft:
Zum Spätsommer-Termin 31. Au-
gust bis 1. September 2024 ver-
sammelt das neue AERO Fly-In
die General Aviation-Community
und alle Flugbegeisterten in einem
Outdoor-Umfeld mit einfacher Fly-
In Regelung und attraktiven Betei-
ligungsformen. Neben den Flug-
und Sondershows werden zahlrei-
che ausstellende Unternehmen
aus den Bereichen Elektroflug,
Zubehör und Ausrüstung sowie
Flugschulen erwartet, die sowohl
Flugbegeisterte, Privatpilotinnen
und Piloten ansprechen soll.
www.lsr-aalen.de
Es wird ihn wieder geben: den Phönix aus Tschechien
JMB Aircraft, erfolgreicher tschechi-
scher UL-Hersteller erweitert sein
Angebot durch die Übernahme der
Fertigung des erfolgreichen Phoe-
nix-Motorseglers. Der früher von
Pure Flight vertriebene Phoenix
wird nun im Werk von JMB Aircraft
in der Tschechischen Republik pro-
duziert. Im Jahr 2024 werden 6 Ex-
emplare hergestellt, im Jahr 2026
dann 20. Die Phoenix hat ein Gleit-
zahl von 32 und wird regulär von
einem 100 PS starken Rotax 912
ULS angetrieben. Die Reichweite
beträgt 1.500 km. Es kann mit 115
kn (212 km/h) fliegen. Zunächst
wird JMB Aircraft weiterhin die
Phoenix gemäß der Definition von
Pure Flight herstellen. Anschlie-
ßend plant der Flugzeughersteller,
den Motorsegler weiterzuentwi-
ckeln, um ihn näher an andere
JMB Aircraft-Produkte heranzufüh-
ren. Pure Flight hatte den Motor-
segler auch in einer Elektro-Versi-
on mit einem Rotex-Elektromotor
mit 60 kW im Programm. „ΦNIX“,
die offizielle Bezeichnung wurde
ursprünglich aus der Lambada ab-
bgeleitet. Finanzielles Dunkel führ-
te zunächst zur Einstellung der
Produktion und zur Übernahme. In
den USA war der Motorsegler be-
reits als LSA zugelassen.
www.jmbaircraft.de
US-Marine prüft mit Electra Einsätze ab 50 Meter Startbahnlänge
Die US-Marine wählte jüngst Elec-
tra für die Entwicklung schiffsge-
stützter eSTOL-Logistikflugzeuge
aus. Die laufenden Flugtests des
zweisitzigen Demonstrators mit der
eSTOL-Technologie von Electra
zeigen dessen Fähigkeiten auf, als
umkämpfte Logistikplattform von
Kurzstartflächen von nur 50 Meter
Länge zu operieren. Das Naval Air
Systems Command (NAVAIR) gab
bekannt, dass die US-Marine einen
entsprechenden Einsatz des
STOL-Flugzeugs, der nächsten
Generation für die Logistik in einem
umkämpften Umfeld untersuchen
solle. Umstrittene Logistikanwen-
dungsfälle soll Electra mit der Mari-
ne definieren und eine Designstu-
die durchführen. „Wir fühlen uns
geehrt, die US-Marine zu unserem
Kundenportfolio des US-Verteidi-
gungsministeriums hinzuzufügen,
darunter die US-Luftwaffe und die
US-Armee“, sagte Ben Marchion-
na, Direktor für Technologie und
Innovation bei Electra. Der extre-
me STOL-Kurzstarter soll aber in
erster Linie zivile Aufgaben erfül-
len. Seine Flugeigenschaften ma-
chen es für viele andere Einsatz-
fälle wie für Polizei- und Rettungs-
dienste neben dem reinen
Passagiertransport attraktiv.
www.electra.aero
Harbour Air will 50 Antriebsmotoren bei magniX kaufen
Das US-Firma magniX, die die Re-
volution der elektrischen Luftfahrt
mit vorantreibt, gab am 22. April
bekannt, dass Harbor Air in Van-
couver eine Absichtserklärung (Let-
ter of Intent, LOI) zum Kauf von 50
magni650-Elektrotriebwerken un-
terzeichnet hat. Die elektrischen
Antriebseinheiten (EPUs) von mag-
niX werden zur Elektrifizierung der
Flotte von Harbor Air eingesetzt,
beginnend mit der De Havilland
DHC-2 Beaver im Jahr 2026. Die
Vereinbarung ist ein Meilenstein in
der elektrischen Luftfahrt und ein
bedeutender nächster Schritt in der
branchenführenden Partnerschaft
zwischen magniX und Harbor Air.
Im Dezember 2019 schrieben die
beiden Unternehmen Geschichte,
als die eBeaver, eine mit einem
magniX-Elektromotor nachgerüs-
tete DHC-2 Beaver von Harbor Air
De Havilland, als weltweit erstes
vollelektrisches Verkehrsflugzeug
den Flug antrat. Bis heute hat der
Prototyp eBeaver 78 Flüge geflo-
gen, um die Zertifizierung des
Flugzeugs vorzubereiten. Das
Schweizer Unternehmen H55 lie-
fert dazu die Batterie-Packages.
Die magni650 werden auch für
Umbauten von Drittanbietern ein-
gesetzt. www.harbourair.com
Norwegen bietet Testarena für emissionsarme Flugzeuge
Avinor, Betreiber norwegischer Air-
ports und die norwegische Zivilluft-
fahrtbehörde haben eine Koopera-
tionsvereinbarung über die Einrich-
tung Norwegens als internationale
Testarena für emissionsarme Flug-
zeuge geschlossen. Avinor wird
Infrastrukturen, den Luftraum und
Zugang zur Energie bieten, und die
Zivilluftfahrtbehörde wird eine ent-
sprechende behördliche Genehmi-
gung bieten. Die Gründung Nor-
wegens als internationale Testa-
rena wird den norwegischen Markt
als Testgebiet für die Einführung
von Null- und emissionsarmen
Flugzeugen unterstützen. Dies
kann dazu beitragen, die entspre-
chenden Lösungen für den norwe-
gischen Markt zu gewährleisten
und wird ein wichtiger Schritt in
Richtung der Entwicklung der
emissionsfreien Luftfahrt weltweit
sein. „Der grüne Übergang in der
Luftfahrt kann zur Entwicklung der
norwegischen Wirtschaft beitra-
gen, unter anderem durch die
Schaffung neuer Geschäftsfelder
in Bereichen, in denen die norwe-
gische Zulieferindustrie über wert-
volles Know-how verfügt, wie bat-
terieelektrische Antriebssysteme,
Ladeinfrastruktur und Wasserstoff-
technologie. www.avinor.no
Zukunftsforscher Morell Wester-
mann, bekannt durch seinen Lang-
streckenflug mit einem Elektroflug-
zeug von der Schweiz auf die Insel
Norderney, möchte die Menschen
von der emissionsfreien Luftfahrt
der Zukunft anlässlich des Zürcher
Seenachtsfests im August dieses
Jahres überzeugen. Dazu begeis-
terte er sechs Piloten des Schwei-
zer Jet-Kunstflugteams Patrouille
Suisse, die derzeit auf den E-Trai-
nern üben, um im Verband im Som-
mer eine E-Show am Himmel über
den Zürichsee zu zaubern. Den
Piloten werden dazu sechs Trainer
vom Typ Velis zur Verfügung ge-
stellt, die als einzige zugelassene
Elektromotorflugzeuge in Slowe-
nien bei der amerikanisch-sloweni-
schen Firma Pipistrel, die zum
Raytheon-Konzern gehört, herge-
stellt werden. Damit die Steuerzah-
ler schadlos gehalten werden, hat
sich Organisator Westermann ein
Sponsoring-System ausgedacht.
Je nach Sponsoringpaket sind pro-
minente Markenlogo-Plätze auf
dem Elektroflugzeug, der Beklei-
dung der Crew und Give-Aways
reserviert. www.seenachtfest.ch
Schweizer streben Elektroflug-Weltrekord an
Impeller-Antriebe machen Wingsuits bis zu 220 km/h schnell
Die Wingsuit-Fliegerei ist nicht ge-
rade neu. Längstes erprobt ist das
Fliegen mit Modellturbinen. Neu ist
allerdings die Idee auch elektrisch
zu fliegen. Das in Chambéry an-
sässige Unternehmen SkyVibration
entwickelte ein Wingsuit-System,
das mit 4 elektrischen Turbinen
ausgestattet ist. Das E-Wings-Pro-
jekt soll die Möglichkeit untersu-
chen, den Wingsuit-Flug autonom
zu machen und gleichzeitig mehr
Leistung zu bieten. Es besteht aus
zwei Sätzen 16S Lipo-Akkus mit
einer Kapazität von jeweils 30 Ah.
Diese Batterien treiben vier EDF-
Turbinen mit einem Durchmesser
von 145 mm und einer Schubkraft
von jeweils 14 kg an. Alles wird
von vier elektronischen Geschwin-
digkeitsreglern (ESC) gesteuert,
die den Stromfluss zwischen den
Batterien und den Motoren steu-
ern. Das Gesamtsystem wiegt
etwa 140 kg, wobei die Masse der
Batterien den größten Anteil aus-
macht. Vier EDF-Turbinen mit 145
mm Durchmesser sorgen für einen
Schub von 56 kg, damit erreicht
man bis zu 220 km/h. Die Batterie
Energie reiche jedoch nur für 2 ½
Minuten Flugzeit, sagte Vincent
Descols, Mitbegründer der Firma.
Mehr unter
www.skyvibration.com